Laut Dieter Bohlen ist die CastingShow- „Deutschland sucht den Superstar“ die ehrlichste Sendung im Fernsehen. Die 7.Staffel der Erfolgssendung DSDS wird ab dem 6. Januar 2010 wieder uf RTL zu sehen sein.
Wir möchten euch hier das Interview mit Dieter Bohlen natürlich nicht vorenthalten was er über die nächste Staffel denkt und auf was wir uns einstellen sollten und vorallem die Kanidaten….
Interview:

Was ist das Besondere an DSDS, warum kommen jedes Jahr mehr Bewerber?
Dieter Bohlen: DSDS ist die ehrlichste und härteste Castingshow im deutschen Fernsehen. Hier bekommt man eine ehrliche Meinung von Leuten, die ihr Geschäft verstehen. Zudem ist es eine Riesenchance für Sänger. Das Musikgeschäft hat sich sehr verändert. Wie willst du heute als junger Musiker noch bekannt werden? Es gibt doch keine Musiksendungen mehr im Fernsehen. Einen Star wie Mark Medlock, der jetzt drei Jahre hintereinander erfolgreich ist mit mittlerweile vier Alben und dessen Hits alle Platin und Gold geworden sind, würde es ohne DSDS gar nicht geben. “
Was ist neu bei DSDS?
Wir entwickeln [intlink id=“9″ type=“category“]DSDS[/intlink] ständig weiter. In dieser Form gibt es das Format weltweit nicht. Gerade den Recall haben wir diese Staffel erneut weiterentwickelt. Während früher der Recall nur in einem Theater stattfand, fahren wir diese Staffel in die Karibik. Das Lustige der Castingshows werden wir dieses Mal in den Recall mitnehmen, es wird mehr Interaktion, mehr Drama und mehr Komik und Sprüche geben als jemals zuvor beim [intlink id=“526″ type=“post“]Recall[/intlink]. Und es wird so hart wie nie. Wenn jemand keine gute Leistung bringt, schicke ich ihn persönlich direkt mit dem nächsten Flieger nach Hause.
Die Jury bleibt ja in dieser Staffel dieselbe. Findest du das gut?
Ja, auf jeden Fall. Nina ist ein sehr netter Mensch, mit der ich sehr gut ausgekommen bin. Und Volker ist eben auch ein Profi. Das ist wesentlich besser als Dilettanten in der Jury oder Leute, die Rollen spielen. Ich finde viele Castingsendungen völlig gaga, wo nichts rauskommt, wo nur Leute sitzen, die noch niemals etwas mit einem Hit zu tun gehabt haben und vielleicht früher tanzen konnten. So etwas möchte ich in meiner Jury nicht haben. Ich möchte kompetente Leute haben, die etwas im Musikbusiness bewegen.
Castingsendungen haben in Deutschland nicht immer den besten Ruf und manche Sänger bewerben sich deshalb nicht bei DSDS. Was entgegnest du den Kritikern?
Wenn es damals eine Castingshow gegeben hätte, wäre ich da auch hin. Heutzutage gibt es kaum noch Fernsehsendungen, in denen man überhaupt als Künstler auftreten kann. Und sogar die größten Künstler dieser Welt suchen händeringend irgendwelche Plattformen, wo sie einfach singen können. Es gibt fast nur noch die Möglichkeit, in Ehre und Würde zu sterben und niemals Erfolg zu haben. Oder vielleicht doch zu versuchen, bei einer Castingshow mitzumachen. Mark Medlock hat jetzt drei Jahre in Folge den Sommerhit präsentiert, die ganzen Nummern sind alle Gold oder Platin geworden, der ist jetzt drei Jahre am Stück erfolgreich. Ich glaube, wenn man gute Leute findet, bleiben die auch erfolgreich. Ich glaube auch, dass ein Michael Hirte noch einige erfolgreiche Alben machen wird. Wenn ich die Wahl hätte, nie erfolgreich zu werden, oder in eine Castingshow zu gehen, dann würde ich natürlich in eine Castingshow gehen. Man kann sich bei deutschen Schallplattenfirmen an den Fingern abzählen, welche deutschen Stars in den letzten Jahren erfolgreich gemacht worden sind. Da fallen mir kaum Leute ein. Ich kenne keinen großen deutschen Star, der in den letzten zwei bis drei Jahren groß geworden ist. Und deshalb glaube ich einfach, dass es ein guter Weg ist, die „DSDS„-Schiene einzuschlagen
Bei der letzten Staffel hast du gesagt, Stimme sei wichtig, aber Persönlichkeit sei genauso wichtig. Was muss der zukünftige Superstar haben?
Eine außergewöhnliche Stimme natürlich, aber er muss auch die Bühne ausfüllen. Es gibt viele Stars, die stocksteif auf der Bühne stehen. Aber es wäre natürlich schön, wenn wir jemanden finden, der auch ein Entertainer ist. So ein kleiner Robbie Williams z.B.. Schöne Stimme, aber dann noch ein bisschen mehr. Das hatten wir in der letzten Staffel kaum. Die Leute sollten ein bisschen performen können oder interessante Interviews geben. Oder aber visuell ein bisschen anders sein. Viele singen ihr Liedchen runter und das war es dann. Man muss heute auffallen, das sieht man bei Lady Gaga. Das ist ein kleines Mädchen mit dicken Beinen und keine Traumfrau. Aber sie fällt eben auf. Ihr Outfit ist anders, sie ist anders als die Normalität. So etwas ist gut. Oder eine Gruppe wie Tokio Hotel, die sind ja im visuellen Sinne nicht normal. Wenn ich mir vorstelle, Lady Gaga würde aussehen wie Stefanie Heinzmann, ich weiß nicht, ob das funktioniert hätte.
Aufgefallen ist letztes Mal Annemarie Eilfeld, die ja auch nie mit ihrer Meinung hinter dem Berg gehalten hat…
Annemarie ist durch Randale aufgefallen. Ich finde, es gibt eine professionelle Randale und eine unprofessionelle. Randale in dem Sinne ist gut, nur muss es auch in professionellen Bahnen laufen. Nur, um in die Zeitung zu kommen, reicht das glaube ich auf die Dauer nicht. Ich mag Leute, die wirklich ihre Meinung sagen, gegen den Strom schwimmen und partiell hat sie das wirklich gut gemacht, da gibt’s ja gar nichts. Einige Auftritte von ihr fand ich persönlich sehr gut, andere nicht so gut, aber das ist glaube ich ganz normal. Dass man auch mal unterschiedlicher Meinung ist, ist auch normal. Die Jury ist kein Computer. Natürlich bin ich subjektiv, ich soll meine Meinung sagen – das ist meine Aufgabe.
Auf was sollen die Kandidaten achten, wenn sie zum Casting kommen?
Man sollte sich möglichst Nummern aussuchen, die die [intlink id=“13″ type=“category“]Jury[/intlink] kennt. Man sollte auch keine Angst davor haben, eigene Kompositionen vorzuspielen. Das wollen wir eigentlich nicht, weil die meistens so gruselig sind, dass man gar nicht mehr erkennen kann, ob jemand singen kann oder nicht. Aber wenn jemand eine tolle eigene Nummer hat, die wirklich auch kommerziell ist, dann kann man so etwas anbringen.
Man sollte gut vorbereitet in so ein Casting gehen. Wenn man die Texte permanent vergisst, finde ich das nicht gut. Man sollte sich vorher ganz konkret Gedanken machen, welche Nummer singe ich. Und sich nicht zu sehr auf Mariah Carey und Witney Houston versteifen. Es gibt viele aktuelle Nummern, die man singen kann. Es ist immer toll, ein Song zu singen, der vielleicht nicht so abgenudelt ist, wie diese Standardnummern. Ich wünsche mir Nummern, die nicht immer alle gesungen haben. Überrascht den Dieter! Seid das Überraschungsei!
Ein spektakulärer Auftritt war damals Daniel Küblböck. Der kommt da rein wie ein Irrer und entertaint. Oder Mark Medlock. Die waren alle besonders. Versucht besonders zu sein, versucht, nicht langweilig zu sein, versucht, Euch schöne Titel auszugucken und überrascht uns. Überrascht uns mit irgendetwas. Mit Optik, mit Klamotten, mit dem Song, mit Instrumenten. Seid außergewöhnlich, dann hat man eine viel größere Chance.
Deine Sprüche sind immer wieder Grund für Diskussionen. Aber wir werden weiterhin bei DSDS mit deinen Sprüchen rechnen können?
Das ist für mich Grundbedingung. Das habe ich klar und deutlich gesagt, ich lass mir bei DSDS keinen Maulkorb verpassen, dann würde ich lieber aufhören. Entweder, ich kann sagen, was ich denke, oder ich lass das ganz sein. Den Leuten etwas vorzumachen, wie in allen anderen Castingshows, wo man die Kandidaten nur mit Honig überschleimt, und denen sagt: ‚ja ihr seid ja so gut‘ – das mache ich nicht. Wir suchen ganz ehrlich einen guten Künstler. Natürlich ist dieses Wort Superstar immer wahnsinnig überhöht, aber wir suchen eben einen neuen Star. Ich glaube, ein oder zwei neue Stars im Jahr kann Deutschland ganz gut vertragen. Und ich werde allen anderen, die einfach schlecht sind, nach wie vor sagen, wie ich sie finde. Ich hab mir selber gewisse Grenzen auferlegt, wo ich niemals einen Spruch bringen würde. Aber ich werde natürlich auch weiter mit meiner blumigen Sprache agieren, das macht mir einfach Spaß. Wenn ich irgendein Gleichnis habe, dann lass ich das raus. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass Daniel Küblböck große psychische Schäden erlitten hat, als ich sagte, dass er singt wie Kermit, wenn hinten einer drauftritt. Ich glaube, dass das alles ein bisschen übertrieben wird. Im deutschen Fernsehen werde Morde und Vergewaltigungen gezeigt, in den Tagesthemen sehe ich, wie Menschen am lebendigen Leib verbrannt werden. Ich glaube nicht, dass dieses Land es nicht ertragen kann, wenn ich sechs Mal scheiße sage.
Quellenangabe:
(C) RTL