ESC – Kritik reißt nicht ab: Jetzt wurde wieder ein Blogger verhaftet

ESC – Kritik reißt nicht ab: Jetzt wurde wieder ein Blogger verhaftet

Der Eurovision Song Contest stand dieses Jahr ganz besonders in der Kritik, weil viel passierte, was für Aserbaidschan Normalität ist. Der ESC sollte vielen Menschen die Augen öffnen und auf dieses Land aufmerksam machen. Doch auch nach dem ESC reißt die Kritik nicht ab.

Es gibt Menschen, denen gefällt etwas nicht und sie sagen nichts. Dann gibt es jene, die nicht schweigen können und den Mund aufmachen. Einer davon ist der Fotograf und Videoblogger Mehman Husejnow. Er wurde verhaftet, weil er es wagte, öffentlich zu kritisieren.

Kritik an der Staatsführung wird ja generell nicht gerne gesehen. Während wir in Deutschland aber überall sagen können, was wir denken, dürfen das andere Menschen nicht. Sie werden in Gefängnisse gesteckt oder erleben andere schreckliche Dinge.

Am 21. Mai fand in Baku eine Demo statt, die nicht genehmigt wurde. Mehman Husejnow wollte darüber berichten bzw. darüber, dass sich die Polizisten mit Gewalt „Gehör“ verschafften und auch seine Kamera dabei kaputt machten.

Wenn er tatsächlich verurteilt wird, dann muss er für ein Jahr ins Gefängnis. Dafür, dass er auf einen Missstand aufmerksam machen wollte, der nicht nur in Baku ein Problem darstellt. Immer wieder kommt es auf der ganzen Welt zu gefährlichen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizisten, die zu hart rangehen.

Mehman Husejnow ist damit nicht alleine. Ein Kollege wurde für 15 Monate ins Gefängnis gesteckt, weil er mithilfe der sozialen Netzwerke zu Protesten gegen das Regime aufgerufen hatte.

Dass die Medien streng kontrolliert werden, ist nichts Neues. Denn schon seit 2009 können ausländische Sender wie beispielsweise BBC und Radio Free Europe nur noch über Internet und Satellit empfangen werden. Die Leute sollen gar nicht erst mitbekommen, dass ihr Land nicht gut zu ihnen ist bzw. die Zweifel sollen nicht noch mehr geschürt werden.