Es hat lange gedauert. Länger als die üblichen neuneinhalb Monate. Es wurde sozusagen übertragen, denn eigentlich wurde das Baby, wie die erste Single von Menowin Fröhlich liebevoll von seinen Fans genannt wird, bereits Anfang Juni 2010 erwartet.
Leider hatte das nicht geklappt, denn Menowin war damals noch vertraglich gebunden und konnte mit Moses Pelham nicht durchstarten. Jetzt also ist sie da, die Single, und hier gibt es eine Liste, wo es sie zu kaufen oder als Download gibt.
Die Fans denken groß: Menowin soll nicht nur in die Charts sondern auch gleich 3-fach Platin für sein Erstlingswerk erhalten.
Für Platin sind immerhin 300.000 verkaufte Singles und für 3-fach Platin sogar 900.000 Verkäufe! Innerhalb der nächsten 13 Tage will man dieses Ziel erreichen. Wer mitmachen möchte, hier gibt es die Anleitung dazu.
Ob das klappt?
Es gibt derzeit cirka 143.000 angemeldete Fans auf Menowins Facebook-Fanseite. Das wäre doch sehr merkwürdig, wenn das daneben gehen würde! Denn selbstverständlich rechnet man auch noch mit einer großen Fangemeinde, die nicht organisiert ist. Dazu kommen eventuell auch noch die Fans, die abgesprungen sind, weil eben das besagte Baby so lange auf sich warten ließ. Verwandte, Bekannte, Freunde werden demnächst auch gerne mit etwas von Menowin Gepresstem beglückt. Bei der bekannten und von Michael Morris bestätigten Fanzahl müsste pro Fan mit 6 bis 7 Verkäufen das Ergebnis erreicht werden können.
Wie hört sich, wie fühlt sich der Song an?
Ich habe mir den Song in Gänze mehrfach angehört. Zunächst einmal versuchte ich, den Text zu verstehen. Unmöglich. Dann habe ich mir eine Textkopie aus dem Internet gezogen. Ich habe Menowin leider immer noch nicht verstanden. Fast kein Wort. Das ist sehr schade, denn er hätte genug Zeit gehabt, an seinem Englisch zu feilen. Man kann es allerdings kaum Englisch nennen. Es wird so gut wie jede Silbe verschluckt und fast jedes Wort undeutlich ausgesprochen. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass er den Text gefühlsmäßig miterlebt.
Die Stimmung, die der Song mir vermittelt, passt dann allerdings wieder zum Text, der doch recht deprimierend eine verlorene Liebe beschreibt. Menowins Stimme klingt – trotz des lauten Beat – irgendwie hilflos, leise, unbetont. Fast unbeteiligt. Die Instrumente dagegen dröhnen. Ich habe mir danach noch einmal das Original von Marcus John Bryant angehört, das mir in Tempo und Stil doch eher zur Textvorlage passt. Ein einfühlsam gesungenes Liebeslied, jedes Wort verständlich. Da muss man nicht mitlesen, um es zu verstehen.
Mein persönliches Fazit: Menowin sollte deutsch singen. Warum musste es denn englisch sein? Das kann er wirklich nicht. Man versteht kein einziges Wort.
Und wo ist der Menowin von DSDS, der mit seiner Stimme so viele Menschen verzauberte, dass er monatelang beim Zuschauervoting den Platz 1 belegte?
Man tut ihm keinen Gefallen damit, wenn man auf Biegen und Brechen gleich etwas „internationales“ produzieren möchte. Er ist noch nicht soweit. Man erwartet auf internationalem Parkett doch ein Mindestmaß an Kommunikationsfähigkeit in englischer Sprache. Wenn er schon den Musikmarkt „rasieren“ möchte, dann bitte auf höherem Niveau und erst mal nur den deutschen.
Aber ob das klappt?
Wenn man die Kommentare auf Facebook liest, denn sind zumindest die auf der der „MiMo“ schreibenden Fans zunächst einmal erfreut, dass es endlich mit der Single geklappt hat. Einige sind geradezu verzückt. Die zusammengefasste Meinung der Fans könnte so aussehen:
„ Es ist ein Ohrwurm, der Spaß macht. Man kann super darauf abtanzen. Der Song passt in unsere Zeit und macht gute Laune!“
Auf anderen Seiten findet man auch kritische Fans. Eines ist allen Fans allerdings gemeinsam: man ist froh, dass das „Baby“ endlich das Licht der Welt erblickt hat.
Wir sind mal gespannt, wie viele Singles in den ersten 13 Tagen verkauft werden. Menowin muss sich hier ganz auf seine Fans verlassen. Da er zurzeit die CD aufgrund eines Gefängnisaufenthaltes nicht selbst promoten kann, grenzte es fast an ein Wunder, wenn dieses hehre Ziel von 3fach Platin wirklich erreicht werden würde.
