Menowin Fröhlich – Ich musste verlieren, um zu gewinnen – Teil 4

Menowin Fröhlich – Ich musste verlieren, um zu gewinnen – Teil 4

© 2011 Verlag Driediger

Menowin Fröhlich, der DSDS-Zweite 2010 hat mit Co-Autor Enno Faber zusammen seine Lebensgeschichte geschrieben. Schon lange warten die Fans auf eine Klarstellung, zumal inzwischen von Helmut Werner das Buch „Alles außer Fröhlich“ erschienen ist. Nun hat sich der 23jährige endlich zu einer Autobiografie entschlossen. Er möchte Klartext reden, die Fakten auf den Tisch legen, Vorurteile ausräumen.

© 2011 Verlag Driediger

Johanna heißt sie. Mit ihren schwarzen Haaren und den Rastazöpfen sieht sie verdammt gut aus. Sie ist Gymnasiastin, schon 18 und ihr Freund der Sonderschüler Menowin. Ihr erster Kuss dauert genau 5 Minuten und 27 Sekunden. Sie haben sich heimlich in Tante Kershas Keller getroffen. Hier hat sich Menowin ein kleines Musikstudio eingerichtet. Schon als Menowin sie von der Schule abholte, wusste er, heute musste es passieren.

Von ihr durfte Tante Kersha allerdings nichts wis­sen. Das klingt jetzt ein bisschen bescheuert, ich weiß. Aber eine Freundin zu haben, in dem Alter, das war bei uns einfach tabu.

Auch Händchenhalten war ein No-Go. Er habe sich vor der Tante geschämt.Mit seiner ersten Braut an der Hand würde man einfach nicht vor seine Familie treten. Tante Kersha war zwar nicht sonderlich streng, erzählt Menowin, aber es gab unter Sintis gewisse Regeln, und dazu gehört, dass man nicht gleich seine erste Braut zuhause vorstellte. Das tat man erst wenn man an die Gründung einer Familie dachte.

Und er war noch nicht einmal volljährig, aber schon unsterblich in Johanna, das Mädchen aus gutem Hause, verliebt. [Leider fehlen hier Altersangaben. Aufgrund des weiteren Kontextes und früherer Aussagen schätze ich ihn auf ein Alter von 14 bis 16 Jahren.] Sie haben sich so lange eine gemeinsame Zukunft ausgemalt, geträumt, geknutscht, bis Johannas Eltern dazwischen gingen. Zwei Jahre hielt die Beziehung, dann kam das Aus.

Was Johanna und mich getrennt hat, war das schwarze Nichts zwischen zwei komplett verschiede­nen Welten.  Und wahrscheinlich machte ihr auch die Kriminalität zu schaffen, in die ich zu dieser Zeit allmählich abzu­rutschen begann.

Das habe seine Beziehung gekillt.

Und, verdammt, diese Straftaten, die ich damals beging, sind heute, Jahre später, schon wieder dabei, meine Beziehung zu zerstören – meine Bezie­hung zur Musik.

Er sieht es realistisch: nein, er war nicht der optimale Umgang für Johanna, nicht der Schwiegersohn, den sich ihre Eltern wünschten. Ein Typ von der Sonderschule, der lieber mit den Türken und Albanern rumhing als für die Schule zu pauken. Er gehörte mit seiner Herkunft und seinem Benehmen nicht in das schicke Hundszell, das edle Viertel mit den großbürgerlichen Häusern.

Doch Menowin sollte weiterhin Glück mit den Damen haben. Und immer sind es die älteren Mädels, wie Johanna, Mädels mit guter Schulbildung, Gymnasium oder Realschule, die ihm aus der Patsche helfen. Darüber demnächst mehr.

Fortsetzung folgt.