The Voice of Germany – Alec Völkel von The BossHoss empfindet viele...

The Voice of Germany – Alec Völkel von The BossHoss empfindet viele Gewinner als Retortenmist

Torsten Landsberg von der taz.de hatte die Ehre, sich mit Alec Völkel von The BossHoss über andere Casting-Formate sowie The Voice of Germany zu unterhalten. Am 5. Januar 2012 geht es ja endlich weiter mit den Shows und diese sind dann auch live.

Völkel erzählte ihm, dass The BossHoss lange damit gehadert haben, mitzumachen. Letztendlich konnte ProSieben die beiden dann mit diesem neuen Konzept, in welchem keine Fakes oder Freaks auftreten und bloßgestellt werden, überzeugen.

Von anderen Castingsshows sind The BossHoss ja sehr abgeneigt, aber sogar X Factor kommt nicht wirklich gut an. Denn Torsten Landsberg fragte nach der Nachhaltigkeit wie bei X Factor und ob er sich die Sendungen angeschaut hat. Da sagte Alec Völkel:

„Hab ich gemacht, aber hat mich ehrlich gesagt nicht überzeugt. Zum einen verlaufen die Castings der ersten Runden auch so: Man achtet da schon auch darauf, dass Leute an den Start gehen, die nichts können. Das Coaching da kommt mir relativ gefaked vor. Zum Thema Nachhaltigkeit ist mir völlig unklar, wie man drei Tage nach dem Gewinn eine Platte auf den Markt bringen kann. Da liegt das Produkt, wie die Plattenfirmen so schön sagen, in der Schublade und die Finalisten durften alle schon mal das Album einsingen. Da ist es nicht möglich, jemanden individuell mit seiner Persönlichkeit und Musikalität mit zu fördern. Das ist die Antithese, worum es uns geht.“

Wie verhindert werden kann, dass der Gewinner nicht so schnell in Vergessenheit gerät, hatte Alec Völkel eine neutrale und vernünftige Antwort parat.

„Versprechen kann man da natürlich nichts. Wir können nur versuchen, anders ranzugehen und eben nicht so ein Massenprodukt vorzuproduzieren. Machen wir uns nichts vor, die Scheiben, die rausgebraust werden von irgendwelchen Lombardis, das ist ja alles Retortenmist.“

Und was die Gewinner erwartet, erklärte er auch:

„Wenn der Gewinner feststeht, gucken: Was macht den denn überhaupt aus? Welche musikalischen Visionen haben die Leute, und wie soll deren Platte klingen? Wir hinterfragen uns: Will ich auf eine Platte singen, die irgendein Produzent, den ich nicht kenne, schon in der Schublade liegen hat? Nee, will man nicht, man will seine eigene Musik machen. Wir müssen den Leuten Zeit lassen und sie ihre Sache machen lassen, sie nicht in eine Rolle drängen. Eine Garantie auf Erfolg gibt es nicht, aber wenn man sie dabei begleitet, kann die Chance wesentlich größer sein.“

Nun gut, aber David Pfeffer, der X Factor gewonnen hat, hat sehr viel eigene Musik mit dabei und die wird er sich auch nicht nehmen lassen.